Spanien war auf dem Weg aus der Krise

Carlos lebt seit fünf Jahren in Bamberg. Hier hat er ein Stück Heimat gefunden. Doch blickt er nach Spanien, das Land seiner Herkunft, wo Freunde und Familie leben, blutet ihm das Herz. Denn dort wütet das Virus besonders verheerend. “Dabei war Spanien nach der Finanzkrise von 2008 optimistisch, es ging aufwärts”, sagt Carlos. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie aber treffen das Land nun mit voller Wucht. Der Optimismus, so Carlos weiter, ist der Ernüchterung gewichen. Sein Blick erstarrt.

Hier in Deutschland ist Carlos Musiker und Lehrer. Auch hier spürt er die Folgen der Corona-Krise. Während er mit seiner Band Malasañers nicht mehr auf der Bühne stehen kann, bringt er seinen Schülern die spanische Sprache nun im Internet bei, per Videoschalte.

Doch er sieht die aktuelle Lage nicht ausschließlich negativ. “Es ist eine gute Zeit, um sich über sich selber klar zu werden”, sagt Carlos. “Welche Menschen sind mir wichtig? Was ist einem prinzipiell wichtig? Jetzt hat man die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen.”