Der Videochat ersetzt nicht meine Lieblingsbar

Auf den ersten Zug folgt der Zweite. „An einem normalen Arbeitstag“, schätzt Jan, „ treffe ich physisch bis zu 50 Personen. Jetzt sitze ich alleine in meiner Wohnung.“  Schulterzucken hinter Glas. Jan, 28 Jahre alt, ist Pädagoge, unterstützt Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen. Inzwischen ist auch ihm auf Arbeit der direkte Menschenkontakt verboten. “Natürlich verspürt man da eine gewisse Ohnmacht.”

Wie für das gesamte Land hat sich auch für Jan fast alles Verändert, wurde sein Alltag durch das Virus auf den Kopf gestellt. Vieles findet für ihn deshalb im digitalen Raum statt. Beratungsgespräche und Teambesprechungen haben sich dorthin verlagert. Und auch Freundschaften werden in Gruppenchats gepflegt. “Das ersetzt am Ende aber natürlich nicht die Bar, in der man sich gemeinsam trifft”, sagt Jan. “Aber zum Glück habe ich nette Nachbarn, mit denen man sich viel austauschen und mal einen trinken kann.”

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