“Besonders schwer trifft es Kulturschaffende”
Ostern, für Michi beginnt zu dieser Zeit normalerweise die besonders geschäftige Phase des Jahres. Seit nunmehr 15 Jahren organisiert er mit vielen anderen kreativen Köpfen “kontakt – das Kulturfestival”, das eigentlich Ende Mai stattfindet. Doch die Corona-Krise hat auch dieser Veranstaltung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie musste abgesagt werden. “Das Programm war geplant, die Ideen sind gesprudelt und dann kommt Corona”, erzählt Michi enttäuscht, um dann doch mit Zuversicht fortzufahren:
“Ich hoffe, dass wir dieses Jahr noch ein paar kleinere Sachen veranstalten können, denn das Team hat so viel Herzblut schon in das Projekt gesteckt.” Doch auch das bleibt ungewiss. Und so hängen zahlreiche Bamberger Kulturschaffende weiter in der Luft. Menschen, die auch der von der Landesregierung aufgespannte Rettungsschirm teilweise im Regen stehen lässt.

“Für die möchte ich mich einsetzen”, sagt Michi. Der 35-Jährige, der unter anderem als Dozent an der Fachakademie für Sozialpädagogik unterrichtet, ist bei den vergangenen Kommunalwahlen von den Bamberger Bürgerinnen und Bürgern für die Grünen in den Stadtrat gewählt worden.
Corona hinterlässt jedoch auch in der politischen Arbeit seine Spuren: “Die Treffen der Fraktion, das Besprechen von Positionspapieren, von möglichen Koalitionen und finanziellen Hilfen nach all dem, das alles passiert gerade online in Videokonferenzen oder über Telefonate”, sagt Michi. “Alle in der Politik sind sich der aktuellen Verantwortung bewusst.” Und warum braucht gerade die Kultur in Zeiten von Corona die Unterstützung durch die Politik? “Sie ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und für ein menschliches, soziales Zusammenleben auch systemrelevant.”